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Der Junggesellenverein "Treue Freundschaft" Waldernbach

 

Nachdem in Waldernbach bereits seit der Jahrhundertwende um 1900 ein Gesangverein und der katholische Arbeiterverein existierten, gründeten im Jahr 1913 dreißig Männer den Junggesellenclub "Treue Freundschaft“ Waldernbach.

Aus einer Mitglieder- und Kassenbestandsliste, die uns seit kurzem vorliegt, sind einige Fakten über den Junggesellenverein bekannt. Er bereicherte das dörfliche Leben durch gemeinschaftsbildende Tätigkeiten wie Musikdarbietungen, Theateraufführungen, Ausrichten von Festen (Jubiläen), Spenden für Kirche und Kriegergedächtniskapelle. Die Geselligkeit im Verein Gleichgesinnter bewahrte aber auch die jungen Männer in schwieriger wirtschaftlicher Lage vor Langeweile und Vereinsamung.

Der Mitgliederstand bewegte sich zwischen 30 und 40 Männern. Der Jahresbeitrag betrug 0,50 bis  1,50 Mark. Während des 1. Weltkrieges waren alle Mitglieder zum Heer eingezogen. Drei sind im Krieg gefallen. Nach dem Krieg, war der Verein bald wieder aktiv (1920: 43 aktive Mitglieder, 8 Ehrenmitglieder).

Ein Höhepunkt im Vereinsleben war das 15-jährige Stiftungsfest an Pfingsten 1928. Zu diesem Datum erfolgte wohl eine Namensänderung "Junggesellenverein" und eine Fahnenweihe. Die Fahne kostete 280,50 Mark und wurde in zwei Raten bezahlt. Die Mitte der Fahne zeigt in einem Eichenlaubkranz die Symbole Himmel und Erde, sowie einen Händedruck, der Eintracht und Freundschaft darstellt. Fünf Jahre nach dem Fest wurde der Verein aufgelöst. Er hatte zuletzt 22 Mitglieder. Angaben über die Ursache der Auflösung sind nicht bekannt. Die Fahne blieb erhalten und wurde von Josef Scherer dem Verein Turmmuseum Schloss Mengerskirchen 1997 übergeben, der eine Restaurierung vornehmen ließ. Das Mitglieder- und Kassenbuch wurde dem Verein Turmmuseum von Andreas Jung zur Präsentation überlassen.