Humorvolle Lesung von Annegret
Held
-Besucher in der Museumsscheune
von „Apollonia“ begeistert –
Ein besonderes Erlebnis erfuhren
die vielen Besucher der Lesung von Annegret Held in der
Mengerskirchener Museumsscheune, noch nie ist bei einer Lesung
so viel gelacht und Beifall gespendet worden. Die aus Pottum im
Westerwald stammende Autorin hatte sich den ersten Band ihrer
Trilogie, den sie „Apollonia“ nannte, vorgenommen, woraus sie
lustige Erzählungen und Geschichten, die sie von ihrer
Großmutter übernommen hatte, auswählte. Mit unbändiger
Fabulierlust,
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Annegret
Held verband in ihrem Buch „Apollonia“
kunstvoll
das Pottumer Platt mit dem
Hochdeutschen |
kraftvoll und atmosphärisch
erzählt sie Geschichten ihrer Großmutter, die zugleich auch
Geschichten ihres Dorfes sind. Dass sie zur Roman-Schreiberin
wurde lag ausschließlich an ihrer Großmutter Apollonia, die ihr
immer vorhielt, dass es früher im Westerwald „gor naut“ gab. Das
machte sie neugierig. So erfuhr sie unter anderem, dass der
Holzdiebstahl in den Dörfern des Westerwaldes gang und gäbe war,
besonders nach der „Revolution“ 1848, wo sich die Bevölkerung
sogar die sogenannten Freiheitshäuser bauten. Die Bauern waren
arm wie Kirchenmäuse. Bis hier waren die Geschichten fast
traurig, aber dann schlug Annegret Held die lustige und
humorvolle Seite auf. Vor dem eingefallenen Grab ihrer
Großmutter stehend, fiel ihr ein, dass die Oma nicht auf dem
Friedhof neben ihrem Ehemann liegen wollte, schon gar nicht
unter derselben Grabplatte. Das Schicksal wollte es aber, dass
sie auch hier nebeneinander lagen.
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Das Publikum folgte
gespannt den humorvollen Ausführungen von Annegret
Held |
Sehr humorvoll die Geschichten von
Annegret Held, wie sich das Leben in den Dörfern in früheren
Zeiten abspielte. Kinder liefen dem „Schellenmann“ entgegen, um
zu erfahren, wann das Wasser abgestellt wird. Bildhaft wurden
die Kirmeserlebnisse aufgelistet. Besonders lustig schilderte
sie, wie sich Beziehungen an Kirmes bildeten, entwickelten und
wieder auflösten, sie selbst schloss sich dabei nicht aus.
Nachdenklich wurde sie wieder, als sie von ihrer Oma erzählte,
deren schönste Zeit im Sommer war, da war nämlich der Opa immer
auf Arbeit in Frankreich.
Für die wundervolle Lesung aus
ihrem Buch „Apollonia“ dankten die Leiterin der Museumsscheune,
Viola Keller, und der Vorsitzende des Museumsvereins, Thomas
Scholz. Der lang anhaltende Beifall der Zuhörer war der Dank für
eine unterhaltsame und tolle Lesung über das Westerwalddorf
Pottum, das Annegret Held liebevoll Scholmerbach nannte.
Die erfolgreiche Autorin ist 1962
im Westerwald geboren, arbeitete u.a. als Polizistin,
Altenpflegerin und Luftsicherheitsassistentin. Sie bekam en
Berliner Kunstpreis der Akademie, den Glaser-Förderpreis und ist
PEN-Mitglied.
Bericht
und Fotos: A. Strieder |