Goethe in der
Museumsscheune
Jürgen
Garrecht erzählt von des Dichters Leben in Italien
Der Buchhändler und
Literaturdozent Jürgen Garrecht hat in der Museumsscheune Mengerskirchen aus
Goethes Italienreise gelesen und das Publikum mit Hintergrundinformationen
zur Reise des Schriftstellers versorgt.
Die
"Italienische Reise" sei kein Reisebericht im klassischen Sinne, in dem
Johann Wolfgang von Goethe seinen Italienaufenthalt zwischen 1786 und 1788
beschreibt, sondern eine Beschreibung seiner selbst und seines Lebens in
Italien, sagte Garrecht.
Die Reise Goethes nach Italien
war eine Flucht. Die Arbeit als Minister in Weimar hatte seine literarische
Kreativität blockiert. Italien mit seiner griechisch-römischen Kultur war
schon seit seiner Kindheit sein Traum gewesen und nun hoffte er, dass eine
solche Umgebung zu seiner künstlerischen Wiedergeburt führen würde. Das
Tagebuch dieser Reise ist ein schönes, aber ungewöhnliches Buch. Es ist
weniger eine Beschreibung des Landes, sondern vielmehr eine Beschreibung der
Eindrücke, die es ihm vermittelte, Eindrücke von Menschen und der Kultur.
Goethes künstlerisches und architektonisches Hauptinteresse galt der Antike,
in der er die Identität von Natur- und Kunstgesetz am vollkommensten
verwirklicht sah.
Diese Eindrücke brachte Jürgen
Garrecht dem Publikum mit einem ironischen Blick auf Goethes Unternehmung in
der Museumsscheune zu Gehör. Die Gäste verfolgten gespannt seinen
Ausführungen, die ausgewählten Passagen wurden mit Beifall bedacht.
Bürgermeister Thomas Scholz,
der auch Vorsitzender des Turmmuseumsvereins ist, und Museumsleiterin Viola
Keller freuten sich, dass die Lesung von Jürgen Garrecht so viel Zuspruch
fand. Ihr Dank galt natürlich auch dem Vorleser, der sich schon mehrfach zu
Lesungen in der Museumsscheune bereit erklärt hat. Er habe eine gute Auswahl
aus Goethes "Italienischer Reise" getroffen und dem Publikum ein Stück aus
Goethes Leben nähergebracht.
Foto und Bericht:
A. Strieder