Große
Janosch-Ausstellung in der Museumsscheune mit 280 Bildern
eröffnet
Mit einer eindrucksvollen
Vernissage hat der Turmmuseumsverein Mengerskirchen die lange
geplante große Janosch-Ausstellung feierlich eröffnet. Der
offizielle Teil der Eröffnungsfeier fand im Bürgersaal des
Schlosses statt, zu der der Vorsitzende des Museumsvereins,
Thomas Scholz, neben den Mitgliedern des Vereins und zahlreichen
Gästen die Galeristin Elisabeth Hirnickel, die
Kuratorin der Ausstellung Marga Hilden, den Schirmherrn
Günther Schmidt mit Gattin Antonia , Vertreter der politischen,
schulischen und kirchlichen Gremien sowie die Sponsoren der
Ausstellung begrüßte. Ein besonderer Willkommensgruß und Dank
galt Wolfgang Kissel, der die Ausstellung professionell mit
Flyern und Werbeprospekten unterstützt hat und dem Schulchor der
Franz-Leuninger-Schule, der die Eröffnungsfeier mit Liedern aus
dem Musical „Komm, wir finden einen Schatz“ musikalisch
gestaltete. Janosch habe seine Kindheitsträume in Wort und Bild
aufgearbeitet, Kein deutscher Künstler, ob Schriftsteller,
Zeichner oder Maler habe Kinder mit seinen Büchern so geprägt
und dazu aufgerufen, Toleranz zu fördern und Kompetenz zu
stärken, wie Janosch, so Scholz. Er wünschte der Ausstellung,
die sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene richte, viele
Besucher. Die Bilder riefen zum Innehalten und zur Betrachtung
auf.
Schirmherr
Günther Schmidt erinnerte sich in seinem Grußwort selbst an
Janosch mit der Tigerente und dem Knuddelbären, die im Leben
seiner Kinder und Enkelkinder bis heute eine Rolle spielten.
Sie seien lange Zeit die allabendlichen Begleiter der „Gute
Nacht-Geschichten“ gewesen. Die unglückliche Kindheit, die
Janosch in einem sehr schwierigen Familienumfeld erlebte, hätten
seine Werke geprägt, in denen er seine erträumte Kindheit in
Wort und Bild aufgearbeitet habe. Diese pädagogisch sehr
wertvollen Werke finde man heute in fast jedem Kinderzimmer. Er
gratulierte dem Turmmuseumsverein zu der Idee der
Janosch-Ausstellung und wünschte ihr einen guten Verlauf.
Janosch sei ein altersloser
Mensch, jeder, ob Groß oder Klein, ob Jung oder Alt, verstehe
die Botschaft seiner fröhlichen Bilder, so die Galeristin
Elisabeth Hirnickel in ihrer Laudatio. Noch im hohen Alter von
84 Jahren male und zeichne er täglich, seine Bilder und Figuren
fließen ihm gleichsam flüssig und ungehindert aus der Hand.
Seine Feinmotorik sei vom Alter vollkommen unbeeinflusst, so
Hirnickel.
Janosch, dessen
„weltlicher“ Name Horst Eckert ist, wurde am 11. März 1931 in
Hindenburg in Oberschlesien geboren. Sein Vater war Alkoholiker
und gewalttätig, deshalb wuchs er meist bei seinen Großeltern
auf. Mit 13 Jahren erkrankte er an einer schweren Gelbsucht.
Nach seiner Genesung begann er eine Lehre als Schmied. Nach dem
2. Weltkrieg flüchtete die Familie Eckert nach Westdeutschland.
Nach 15-jähriger Arbeit in Textilfabriken und dem Besuch einer
Textilfachschule in Krefeld nahm er an einem Lehrgang für
Musterzeichnen bei dem Paul Klee-Schüler Gerhard Kadow teil.
Hiermit begann eine Wende in seinem Leben. Ende er 40er Jahre
entstanden seine ersten eigenständigen künstlerischen Werke, vor
allem Aquarelle. Nach einem Aufenthalt in Paris zog er 1953 nach
München, wo er an der Akademie der Bildenden Künste studierte.
Er brach aber das Studium ab und begann als freischaffender
Künstler. 1956 begann er seine schriftstellerische Tätigkeit im
Feuilleton einer Tageszeitung. 1960 erschien sein erstes
Kinderbuch unter seinem Künstlernahmen Janosch. 1979 erhielt er
den Deutschen Jugendbuchpreis für „Oh, wie schön ist Panama“. Ab
1980 werden Tiger und Bär Janoschs wichtigste Figuren und er
zieht nach Teneriffa. In seinen Büchern für Erwachsene
verarbeitet er die Erlebnisse seiner Kindheit, die Ablehnung
gottesfürchtiger Religiosität, die Befürwortung familiärer
Beziehungen, den Wert von echter Freundschaft und dem Sinn des
Lebens.
Janosch erhielt zahlreiche Literatur-, Film- und Kulturpreise.
Er gestaltet Briefmarken, Trickfilme, Lern-CD’s und vieles mehr.
Seine über 300 Bücher wurden in über 30 Sprachen übersetzt. „Oh,
wie schön ist Panama“ wurde verfilmt und in ein Musical
umgesetzt. Heute läuft in vielen Kinos der Kinderfilm „Komm, wir
suchen einen Schatz“. Seit 2013 ist Janosch mit seiner neuen
Figur „Wondrak“ im Zeit-Magazin zu bewundern. Ein eigens für die
Ausstellung in Mengerskirchen gemaltes Bild „Janosch rettet die
Welt. Juchhe!“ ist in der Ausstellung zu sehen.
Die Kuratorin der
Ausstellung, Marga Hilden, und Bürgermeister Thomas Scholz luden
alle Gäste zur Besichtigung der Janosch-Bilder ein. Da nicht
alle Gäste in der Museumsscheune Platz fanden, wurde das eigens
errichtete Museumscafé und der Museumsshop von vielen Gästen
besucht.
Die Ausstellung ist bis Sonntag, 31. Mai, in der Museumsscheune
in Mengerskirchen zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags
bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr, donnerstags bis 22.00 Uhr
und nach Vereinbarung. Der Eintritt beträgt für Erwachsene fünf
Euro, Familien bis vier Personen zahlen acht Euro, Kinder von
sechs bis 14 Jahren 1,50 Euro, Schüler-Gruppen einen Euro pro
Kind.
Bericht: Arnold Strieder |